Rocker vom Satudarah MC in Duisburg: Aussage macht Prozess gegen Hintermänner möglich (2024)

Osman, dessen bürgerlicher Name Yildiray K. ist, hat nach eigenen Worten den "Rocker-Ehrenkodex" gebrochen und vor dem Duisburger Landgericht ein weitreichendes Geständnis abgelegt. Grund für das Geständnis sei nach Angaben des Rockers eine lebensgefährliche Erkrankung seines Sohnes.

Da Osman Hintermänner und Quellen bei den Drogen- und Waffenlieferungen genannt hatte, konnten in den Niederlanden die Ermittlungen im Rocker-Milieu intensiviert und weitere Prozesse angestoßen werden. Die Rocker-Gruppe hat ihren Ursprung in den Niederlanden. Die Gründung des Ortsvereins in Duisburg erfolgte mit dem "Segen" der Organisation in Holland. "Das ist ein absolutes Novum", sagte die Ermittlungsführerin der Duisburger Polizei als Zeugin. "Es kommt eigentlich nicht vor, dass sich der Präsident einer Rockergruppe so umfassend äußert." Was der Satudarah-Präsident getan habe, habe sich bisher noch keiner getraut.

Wie auch zu Beginn des Prozesses am Freitag, waren am Dienstag wieder zahlreiche Polizeifahrzeuge und mehre Hundertschaften der Polizei rund um das Gerichtsgebäude postiert. Nach der Ankündigung von Ali Osman auszusagen, verließen mehrere Mitglieder der Rocker-Vereinigung Satudarah, die den Prozess beobachtet hatten, den Saal. Mit dem Geständnis von Ali Osman wurden nach Angaben von Prozess-Beobachtern weitere Prozesse angeschoben.