Vergeltungswaffe V1 (alias Fieseler Fi 103) (2024)

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Vergeltungswaffe V-1 (alias Fieseler Fi 103) 'Kirchkern'
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Die damaligen artilleristischen Mittel, die keine Fernbeschießung Englands zuließen, führten schon frühzeitig zu Plänen, automatisch gesteuerte Flügelbomben für diese Zwecke zu entwickeln. Als schließlich im intermittierenden Pulso-Schubrohr ein billiges Verschleißtriebwerk heranreifte, erhielten die Fieseler-Werke am 5. Juni1942 den Auftrag, für dieses Triebwerk eine entsprechende Zelle zu bauen. Die Entwicklung des Prototyps lief bei den Gerhard Fieseler Werken GmbH unter der Bezeichnung Fi 103. Später erhielt das Projektil die Untergruppenbezeichnung FZG (Flakzielgerät) 76 und, kurz vor dem Einsatz, den allgemein bekannten Namen V1 (Vergeltungswaffe 1). Rein äußerlich unterschied sich der Prototyp von dem nachfolgenden Serienmuster. Das Leitwerk besaß noch Kreuzform, hatte also eine Kielflosse von der gleichen Größe der Seitenflosse. Eine weitere Stabilisierungsflosse befand sich vor dem Lufteinlauf des Triebwerkes auf der Rumpfoberseite in Höhe der Flügel. Die weitere Entwicklung bis zur Serienreife wurde bei der Luftwaffen-Sonderentwicklungsstelle Peenemünde-West durchgeführt. Das Geschoß war wie ein normales Flugzeug aufgebaut und benötigte zur Herstellung etwa 280 Arbeitsstunden und 3500 RM. Der erste Einsatz war für den 15. Februar 1944 vorgesehen, musste aber, da die Abschussrampen inzwischen zerstört worden waren, verschoben werden und fand erst am 16. August 1944 statt.

Abschussfertige V-1 in einer Feuerstellung, Herbst 1944

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Vom Kommandostand aus, wird die V-1 gestartet

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1. Magnetkompass

9. Starthaken

2. Aufschlagzünder

10. Treibstofftank

3. Rohrholm

11. Druckluftlaschen

4. Staurohrdüse

12. Luft-Drosselklappe

5. Mischdüsen

13. Batterie

6. Brennkammer

14. Hauptkreisel

7. Anemometer-Zählpropeller

15. Pneumatische Servomotoren

8. Sprengladung

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Länge: 7,90 m
Spannweite: 5,30 m
Nutzlast: 850 kg
Vmax: 500-800 km/h
Flughöhe: 0,5-3 km
Reichweite: 370 km
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Eine V-1 geht auf London nieder

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1. Fi 103 V, Versuchsmodell, Peenemünde West, Sommer 1942
2. Fi 103 V33, für Start-Flugversuche

3. Fi 103, Einsatzgerät, gestartet vom Stab/KG 3 im Sommer 1944

4. Fi 103 A-1/Re 2, Schulungsausführung
5. Fi 103 A-1/Re 3, Schulungsausführung
6. Fi 103, Einsatzgerät
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V1 - Abschusseinrichtungen
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Bis zum Kriegsende wurden 8.892 V-1 vom Boden gestartet, 7.488 davon mit einwandfreiem Start, 3.530 erreichten ihr Ziel und 2.419 davon trafen London. 2.488, die ab Beginn des Jahres 1945 gestartet wurden, erreichten Antwerpen und Brüssel.

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1.600 V-1 wurden aus der Luft gestartet und zwar von den 100 He 111 H-22 des III./KG 3 und I./KG 53, welche auf den holländischen Flughäfen Venlo und Gilze-Rijen stationiert waren. Diese Einsätze begannen am 7. Juli 1944 und waren in der Hauptsache gegen London und Southampton gerichtet. Sie dauerten bis 15. Januar 1945 und kosteten den Verlust von 80 Trägerflugzeugen. Die Trägerflugzeuge waren He 111 H-22, teilweise umgebaut aus den geringen Beständen an H-21. Um die großen Verluste auszugleichen, wurde in Oschatz eine provisorische Werksanlage errichtet für den Umbau von H-16 und H-20 Zellen in Standard H-22. Die Starts erfolgten bei Marschgeschwindigkeit und in Höhen zwischen 500 und 3000 Metern.

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Bemannte V1 - Das Reichenberg-Gerät
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Die sog. Fi 103 "Reichenberg" hat ihren gedanklichen Ursprung in dem Personenkreis um die erfolgreiche Fliegerin Hanna Reitsch. Möglicherweise hat sie Mitte 1943 während ihres Krankenhausaufenthaltes diese Gedanken selbst gehabt, aber auch der Luftwaffenoffizier Heinrich Lange engagierte sich in dieser Richtung. Nachdem Hanna Reitsch wohl sehr aufgeschlossen und offen war, erkannte sie anscheinend bereits zu diesem Zeitpunkt, dass der Krieg nur noch schwerlich zu gewinnen war. So kommt ihr der Gedanke, dass für Friedensverhandlungen, wie geschichtlich zu belegen, nur starke Positionen bzw. Faustpfänder weiterhelfen. Dass die deutsche Luftwaffe in Großbritannien 1943 nichts mehr ausrichten konnte, war zu erkennen. So gab es nur noch den ziel gerichteten Selbstopferungs-Einsatz.Um diesen Plan umzusetzen, brauchte man in dieser Zeit viel Engagement. Im Winter 1943/44 wurde das Thema in der Akademie der Luftfahrtforschung intensiv behandelt. Als zu verwendendes Fluggerät bot sich die vorhandene Me 328 an. Als weitere Möglichkeit sah man eine bemannte Fi 103. Um die Entwicklung dieser Geräte durchzusetzen, benötigte man allerhöchste Unterstützung, am besten die Fürsprache von Adolf Hitler selbst. So nutzte Hanna Reitsch die Chance am 28. Februar 1944, als sie eine besondere Urkunde für das EK 1 auf dem Berghof überreicht bekam. Das Gespräch verlief nicht wunschgemäß, aber Adolf Hitler willigte wenigstens in die Vorbereitungen ein. Auf diesem Hintergrund - einer mündlichen Verlautbarung des Führers - liefen bei der Luftwaffe unter Leitung von General Korten sehr geheime Planungen an. Freiwilliges Personal für den Selbstopferungs-Einsatz (SO) wurde ausgewählt. Es entstand eine Gruppe von 70 Mann, die dem KG 200 angegliedert wurden. Als nächstes begann die Erprobung bzw. ein Training auf der Me 328B auf dem Flugplatz Hörsching bei Linz. Sie sollte später mit zwei Argus-Schmidt-Rohren für den SO-Einsatz Verwendung finden. Auf der Tragfläche einer Do 217 wurde die Me 328B vorerst ohne eigenen Antrieb zu Flugversuchen auf 3000 bis 6000 m Höhe geschleppt. Im April 1944 war die Erprobung abgeschlossen. Ms nächstes wurden weitere V-Muster mit Argus-Schmidt-Rohren ausgerüstet. Die Zelle vertrug die Schwingungen nicht. Es kam zum Absturz. Obwohl der Serienbau anlaufen sollte, kam es zu einer Umstellung durch des RLM. Mit starker Unterstützung von Otto Skorzeny, einem der Verantwortlichen für die Mussolini-Befreiung, gelang es, die Fi 103 umkonstruieren zu lassen. Dipl.-Ing. W. A. Fiedler und Dipl.-Ing. Lusser wurden vom RLM beauftragt. Die Abteilung von W. A. Fiedler in Berlin-Schönefeld nannte sich Segelflug Reichenberg GmbH. Daher der Name für die bemannte Fi 103. In kürzester Zeit entstand die einsitzige Fi 103 (Reichenberg III). Auf dem Flugplatz Lärz bei Rechlin begann die Flugerprobung. W. A. Fiedler saß selbst am Steuerknüppel, als das erste bemannte Gerät von einer He 111 auf Höhe geschleppt wurde. Als erfahrenen Einflieger gelang Willy Fiedler eine glatte Landung aus dem Gleitflug, obwohl die Endgeschwindigkeit sehr hoch war. Dann wurde die weitere Erprobung von verschiedenen Piloten übernommen. Darunter waren Heinz Kensche und Hanna Reitsch. Es gab dabei auch Unfälle. Bald kamen zweisitzige Fi 103 R dazu, so dass mit Lehrer geflogen werden konnte. Die meisten Reichenberg-Geräte wurden wahrscheinlich in Neu Tramm bei Dannenberg an der Elbe 1944/45 gefertigt bzw. montiert. Es wurden laut Jochen Tarrach 54 Stück hergestellt. Praktisch alle fielen unbeschädigt am 23. April 1945 der U.S. Army's 5th Armoured Division in die Hände. Den größten Teil transportierte das amerikanische Militär wohl zum Leidwesen der Engländer ab. Wie viel exakt, ist unbekannt. Im Mai 1945 rückten bereits britische Truppen in Neu Tramm ein, da es Teil der britischen Besatzungszone wurde.

(Bild 1; Ein amerikanischer Soldat in einem Reichenberg Gerät IV in Neu Tramm, Bild 2; Reichenbergerät I, Bild 3; das spartanisch eingerichtete co*ckpit der Reichenberg Geräte)

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